Und fast mag ich es, wo du jetzt bist. Denn da irgendwo sehe ich mich auch.
Träufelnd. Streichelnd. Einfach nur satt. Und doch immer auf der Suche. Auf der Suche nach Kummer und mehr Kummer und kleinen Nischen zum Traurigsein.
So leer, so voll, als könne ich nichts denken, was mich betrifft, alles muss weg.
Als ich keine Langeweile hatte, war ich noch rastlos. Als ich noch rastlos war, hatte ich keine Langeweile. Solange ich nicht raste, nie ruhe, solange ist es gut. Solange dürfen meine Gedanken kreisen, ohne dass ich sie genau erfassen muss.
Viel viel, viel in meinem Schädel, herumschwingend. Unsere Gedanken bilden diesen Propf. Der alles verschließt.
Bis wir niemals nachdenken.
...Von der Zukunft habe ich geträumt
Ich sehne mich nach deiner Haut
Du hast die Träume ausgeräumt
Und dennoch bist du mir vertraut
Als wärst du mal ein Körperteil
Und jemand hat dich abgehackt
Mit einem scharf geführten Beil
Und niemand hat nach Schmerz gefragt
Wenn ich mich jetzt an dich erinner
Und dich in mir sehe
Dann sitze ich in meinem Zimmer
Und du gehst deine Wege
...
(Ausschnitt aus Phantomschmerz, Dirk Bernemann)
Ich habe die Träume ausgeräumt? Träumen wir nicht mehr?