Mein Bild
Germany
Studentin. 23 Jahr, sprödes Haar. Über alles und nichts im Leben.

Freitag, 31. Dezember 2010

Letztens habe ich mit Tom Tykwer telefoniert.

Das Leben leicht nehmen, irgendwie, und doch ernst, aber das Leben leben, nicht versuchen, sinnlos zu kämpfen, die Zeit mit Trauern und mit dem Herumbasteln an Menschen zu verbringen. Und noch was draus machen, auch wenn alles eigentlich schon erreicht ist. Unter anderem das verbinde ich mit „Drei“, dem neuen Film des Regisseurs Tom Tykwer, den ich seit „Lola rennt“ ins Herz geschlossen habe. Letztens war ich in der Filmpremiere und wartete auf den Regisseur, der wegen des Wetters auf der Strecke zwischen Berlin und Hannover im Stau feststeckte (es ist ja immer wieder toll, wie sehr wir doch trotz all des technischen Fortschritts vom Wetter bestimmt sind). Also galt es zu improvisieren, und so lauschten wir Toms Stimme aus dem Handy, die von der mit klagenden Blicken verunsicherten Kinofrau verzweifelt an das Mikro gepresst wurde. Nach dem Film war der Ärger über diese regisseurreiche Premiere jedoch längst vergessen. Denn „Drei“ ist ein Meisterwerk. Und wieder zieht es mich in meinen Träumen nach Berlin, wo die Protagonisten leben...

Vorgestern war ich dann noch mal in dem Film, in einer anderen Stadt und in einem anderen Kino. Und auch ein drittes Mal ist vorstellbar...


Photobucket

Sophie Rois ist fabelhaft.


Photobucket


"Kein flotter Dreier", schreibt Zeit Online.

Donnerstag, 30. Dezember 2010

Leben und übers Leben reden. Hausarbeiten schreiben.

Gerade frage ich mich mal wieder, wieso ich tagelang gestapelte, mit Essensresten verklebte Töpfe plötzlich gerne spüle und auch noch poliere. Das ist so random.


Lange schon habe ich nichts mehr geschrieben. Viel ist passiert. So ist vielleicht das Leben in einer Großstadt. Die Uni habe ich schleifen lassen kurz vor den Winterferien, jetzt geht es aber bald wieder los und ich werde mich bemühen, es mit dem Pendeln und dem Textelesen ernster zu nehmen. Es warten drei Hausarbeiten und ein Referat und wie immer wenn Schreibtischarbeit wartet, ist die Wohnung sauberer als je zuvor. Denn auf einmal spült man gerne, saugt, bewältigt Wäscheberge und das Bett wird auch schon wieder frisch bezogen. Irgendwie glaube ich, so eine bessere Arbeitsatmosphäre zu schaffen, dann werde ich ruhig alle Texte lesen können, in dem Wissen, das um mich herum alles sauber und aufgeräumt ist. Alles, was ich bis jetzt von dem dicken Reader gelesen habe (bzw. gemarkert habe), ist der Abschnitt Zeitplanung. Da geht es darum, sich mittels eines Planes über einen längeren Zeitraum hinweg Klarheit zu verschaffen, ob die gesetzten Ziele realistisch seien. Aber am Ende ist ja genau das mein Problem - ich habe zu viel Zeit mit dem Planen verbracht, anstelle etwas umzusetzen, etwas zu tun, was mich weiterbringt.

Wieder habe ich in einen teuren Kalender für das neue Jahr investiert, in dem ich alle to-do-Listen unterbringen kann, Träume und Wünsche festhalten werde, die ein oder andere Skizze von interessanten Dingen oder Personen, hineingeklebte Fotos und Theaterkarten in der Lasche ganz hinten. Es kann helfen, Dinge aufzuschreiben, zu planen, sich so über Vorstellungen und Erwartungen klar zu werden. Es mag eine Art des Verarbeites sein, Ängste vor Neuem abbauen, oder eben einfach nur Tagträumerei. Jedenfalls hat es oft nichts mit Klarheit verschaffen zu tun. Und dennoch werde ich jetzt genau das tun, was in diesem Reader steht: einen Zeitplan erstellen und mich somit auch gleich an die Vorbereitungsphase der ersten Hausarbeit meines Lebens setzen.

Nachtrag: Immerhin auf mündliche Prüfung vorbereitet... Dann hab ich ja jetzt wieder viel Zeit für so leere Ablenkungssachen.

Hier lesen könnt ihr mich eigentlich nur, wenn ich gerade vergesse, dass ich ein Leben habe. Und so rumsitze. Manchmal mit Extrem-Erkältung, dann wieder nur eine sentimentale Phase.



Montag, 29. November 2010

mirror mirror on the wall dont you know you got it all

Sometimes I wish I had the power to make myself invisible.

I like days in my bed. But when can I have one of those lonely-days?
I like dreaming.
Ich lebe vom Träumen.
Ich will fort, fern.

Photobucket

Jetzt träume ich von Berlin, seit Tagen. Möchte in Friedrichshain wohnen und jedes Wochenende, Samstag, im Berghain tanzen. Und Freitags, stundenlanges Abhängen in der Panoramabar, Beobachten der Leute, der kranken Masse, dazugehören und drüber nachdenken.
Dafür wird mein ganzes Freizeitgeld draufgehen und manchmal werde ich dann tagelang nur diese Chinatütensuppen löffeln, um für ein kaputtes Szenenleben zu sparen. In den Spätis kaufe ich in schlaflosen Nächten Milch für Milch-mit-Honig und an den Sonntagen treffe ich Natascha zum Kaffeetrinken oder verkrieche mich den ganzen Tag im Bett. Dann lerne ich Nora Clara endlich kennen, in einem der Cafés an der Oranienstraße, und ich schreibe hier so Sachen wie Nora und ich haben gerade festgestellt, dass man sich in dieser Stadt, die eigentlich aus vielen kleinen Städten besteht, nie zuhause fühlen wird, weil man hier nichts je so kennen wird wie seine Westentasche. Und natürlich war uns das beiden klar.
Und manchmal bleiben Träume Träume und manchmal wird auch mehr aus ihnen. Oder mehr ist dann weniger, das geht ja auch.
Ich lese oft diese Bücher der Berliner Autoren, Frühling und so und Axolotl Roadkill und Strobo von Airen, das regt mich zum Träumen von einem fernen Leben an, in das ich mit dem Umzug von Münster nach Hannover einen kleinen Schritt gewagt haben könnte. Ich mag keine Studiengebühren zahlen, mag frei sein, frei in der Illusion, denn eigentlich werde ich von tausend kulturellen Einflüssen beeinflusst und kann dort wohl möglich weniger frei sein als überall sonst. Und dennoch, für mich steckt hinter dieser Stadt die Macht der Möglichkeiten.
Es ist alles so simpel, ich ticke fast billiger als ein Wecker, nur dass ich vielleicht nie aufwache.
Weil es auch gar keinen Grund dafür gibt.
Und alle Surrealisten waren Großstädter, im Paris der 20er und 30er Jahre. Gerade, in der Kunst und Psychoanalyse Vorlesung, Magritte, Inbegriff der künstlerischen Empfindlichkeiten, bei ihm sind alle Menschen Mutanten, Wesen, die andere Daseins- und Wirklichkeitsformen anstreben. Der große Krieg“, Mann in Anzug mit grünem Apfel vor Gesicht. Hier entsteht das Gefühl der Abwertung. Magritte will die Fremdheit verdrängen, die Gesichter verschwinden in der Großstadt, man wird Teil eines Systems, welches darauf ausgerichtet ist, unbeschadet von A nach B kommen zu können. Aber in diesem Gefüge muss man fremd bleiben, Gesicht verdrängen, weil man sonst eben nicht hineinpasst, ausgesondert wird ("Man muss einen Apfel vor dem Gesicht tragen, poetisch vollendet gesagt", so die Dozentin).

Photobucket

Photobucket

Stereotype Anonymität.

Photobucket

Der moderne Mensch wird unter dem Einfluss der Großstadt zu einer anderen Spezies.
1903, „Die Großstädte und das Geistesleben“: Großstadt ist da, wo der Mensch immer wieder aus seiner Individualität gerissen wird und sich mit dem, was um ihn herum geschieht, arrangieren muss...
Fotos via wehearit

Mittwoch, 10. November 2010

sprudelartig


Es bleibt nichts mehr übrig von dem was war? Sinnlosigkeit, Irren. Ich verliere mich grenzenlos, hatte mich nur in deiner Nähe.
Und dann wird es besser. Geht das einfach so? Darf man das zulassen? Worum geht es noch?
Es passiert und fühlt sich gut an.

Wir sitzen in diesem Poetry-Slam, im Hannover Opernhaus, und da kommen diese vielen Sätze in meinen Kopf. Einer der Slammer, ich weiß gar nicht mehr ob es vielleicht der war, der nachher auch gewinnt, sagt etwas wie "Wir werden nie so träumen wie ihr wach seid" und das bleibt kurz hängen. Dann lese ich etwas von Novalis, über Wirklichkeit und Träumen. Tagträume in unserem Leben und am Ende ist doch eh alles immer nur Auslegungssache. Die Romantik scheint irgendetwas gewusst zu haben, was mir noch immer nicht klar geworden ist. Bald wird die Runge-Ausstellung in Hamburg sein und wenn es das nächste Mal eine Möglichkeit gibt, seine Werke zu sehen, werde ich schon alt sein. Alles so relativ.
Abgründe der Menschheit beschäftigen mich in dieser Woche. Ich mag kaum noch ein Buch aufklappen, eine Zeitschrift anstarren. Sätze aus Psychologie Heute schwirren noch um mich, Sexualstraftäter und über vier Stunden lang brutal vergewaltigte Frauen. Und die Täter kriegen dann nur ein paar Jahre Haft und viel Aufmerksamkeit durch Psychologen, Pädagogen. Wir versuchen, ihr Leben zu retten, sie zu resozialisieren, damit sich die Tat dann doch wiederholen kann. Und die Opfer, denen kann eigentlich keiner mehr helfen, die behalten, was ihnen angetan wurde. Dann sagt irgendjemand zu irgendetwas eine Meinung, die mir nicht passt, die zeigt, wie krank wir doch alle sind. Dass er in Einmachgläser eingelegte Embryos auf ebay ersteigern will und ich lege die Hand auf meinen Bauch und weiß, ich würde nie nie niemals einen Menschen töten wollen, nie mein Baby umbringen. Damit es nachher auf dem Müll landet oder ein Accessoire im Wohnzimmer des Frankenstein liebenden Nachbarn ist.
Das ist mir alles zu jessica-naomi.
Liebe Grüße aus dem Leben. Ihr seid doch alle krank. Kollektives Wir.

Photobucket

Dienstag, 2. November 2010

wenn es so sehr weh tut, dass du weißt, entweder wird es dich umbringen oder du musst beginnen, loszulassen

Ich weiß nicht weiter. Ich texte Menschen mit meinen Reflexionen zu. Das war ein Vorwurf und wahr ist es wohl auch. Ich spreche über meine Gefühle, ja.
Der Vorwurf kam von einem Menschen, der mir so nahe steht, dass ich nicht mehr atmen kann. Nicht mehr atmen will. Ich fühle mich nicht behandelt, als würde ich geliebt, geschätzt, ernst genommen, als würden meine Gefühle beachtet. Ich fühle mich behandelt wie jemand, der zäh sein muss, Gummimasse, die immer mitgeht, sich formen lässt, ohne Risse zu kriegen.
In Momenten der Enttäuschung spielt es keine Rolle, was eigentlich ist, was wahr ist, was rational ist, ob du mich liebst und mir nicht weh tun willst und es doch irgendwie anders meintest.

In Wirklichkeit habe ich nicht nur Risse, sondern bin zerrissen worden, unzählige Male.
Und habe selbst zerrissen, ja.
Und habe versucht mich zusammenzuflicken, zu retten, zu kitten. Und dich mit. Uns wieder ganz zu machen.
Und du, in Wirklichkeit bist du wie ein Weisheitszahn. Ich weiß, der Zahn musst weg, kann nicht ewig Teil meines Lebens sein. Denn das wird weh tun, sehr weh tun, er wird alle meine Zähne verschieben, herausdrücken, all die Jahre des Klammertragens werden sinnlos sein.
Und jetzt schon, langsam und wachsend, fangen meine Zähne an, sich zu verschieben. Der Zahn drückt, wie eine tickende Bombe, die bald in die Luft gehen wird, vielleicht. Und ich weiß, der Zahn muss weg.
Aber es geht nicht, ich habe zu sehr Angst vor den Schmerzen, dass sie noch größer werden. Werden sie, in jedem Fall. Und es dauert, bis die Wunde verheilt. Und ich kann noch etwas an der Zeit drehen, es eilt ja nicht, nur irgendwann, bald...
Ich liebe.
Aber was ist das wert, wenn es nur weh tut?
Wenn ich es freilassen will, aber nicht kann, weil ich jedes Mal wieder enttäuscht werde?
Ist es dann vielleicht doch keine Liebe?
Und wer hat das Recht darüber zu entscheiden?
Ich bin hier in dieser Stadt, alleine, habe meine Familie verlassen, sie für uns strapaziert, um das alles irgendwie zu überleben. Meine Freunde, sie mit allen Sorgen belastet. Damit sie mich nachher wieder glücklich in deinen Armen wussten.
Dann zog ich zu dir, nach der langen, unendlich scheinenden fernen Zeit, unsere Fernbeziehung. Ich war bereit alles aufzugeben, habe so viel aufgegeben.
So viel Negatives konnte ich zurücklassen. Glauben an mich gewinnen. Ihn wieder verlieren, als du mich verlassen hast. Ihn zurückgewinnen, als du wieder da warst. Verbunden mit immer mehr Angst, Schmerz. Mit dem Wissen, diesem schrecklich kaputten, leeren Gefühl, dich nie wieder so lieben zu können, wie ich dich geliebt habe. Als das alles noch nicht passiert war. Damals waren wir wirklich frei.
Ich kann das kaum glauben. Ich verstehe es nicht. Wie können sich Dinge nur so verändern. Wie vermag eine so kurze Zeit so weh zu tun. Es ist kaum ein Jahr meines Lebens. Und ich will all die anderen Jahre dafür aufgeben. Und die folgenden, die, die noch sein könnten, die will ich auch kaum noch.
Mit dem Wissen, dass es nichts bringt, dich mit allem, was ich habe, zu lieben.
Und Liebe, ich weiß nicht einmal, was das meint. Ich kenne nur Euphorie, Freude, Trauer, Schmerz, Einsamkeit, Enttäuschung.
Und Sehnsucht.
Jetzt bin ich völlig erschöpft. Ich kann nicht begreifen, alleine zu sein. Erwachsen werden zu müssen. Dass da niemand mehr ist, der einem etwas abnehmen wird. Dass man am Ende immer alleine dasteht.
Reflektieren, dir meine Gedanken mitteilen. Davon willst du also nichts mehr wissen.
Dann hast du mich nicht verdient.
Und ich dich vielleicht nicht. Weil ich nichts Gutes mehr in dir sehen kann.
Oder einfach nur weiß, dass es einfacher ist, wenn ich nichts Gutes mehr sehe, alles andere ausblende. Verdränge, was war, wie sehr ich geliebt habe.
Und liebe.

Ich weiß nicht, was ich schreibe, schrieb. Ich schreibe wie ich denke und zwei Sekunden darauf denke und fühle ich schon wieder anders.
Oder kann ich beginnen, zu verändern?

Sonntag, 31. Oktober 2010

supercalifragilisticexpialidocious*

Gerade lese ich Mary Poppins (1934) von Pamela L. Travers, ein ungewöhnliches Kinderbuch, das als eines der wenigen in die Weltliteraturgeschichte eingegangen ist.

Photobucket

Wunder hinter der alltäglichen Wirklichkeit.
Wer viel liest, der kann noch träumen.

Superkalifragilistischexpiallegetisch, superkalifragilistigexpiallegetisch
und superkalifragilistischexpiallegorisch
sind deutsche Übersetzungen des englischen Kunstwortes supercalifragilisticexpialidocious (Aussprache: /ˌsuːpɚˌkælɪˌfrædʒəlˌɪstɪkˌɛkspiːˌælɪˈdoʊʃəs/) aus dem gleichnamigen Lied im Filmmusical Mary Poppins der Walt Disney Productions. (wikipedia)

Donnerstag, 28. Oktober 2010

läuse essen


Ich hätte gerne mal einen epileptischen Anfall
, sagte er. Dunkles Zimmer, das Laptoplicht zur Anzeige des Standby-Modus flackerte. Ich würde gerne mal in Ohmacht fallen, sagte ich dann.


Photobucket

Photobucket


Sonntag, 24. Oktober 2010

wir machen keinen sinn mehr.

In mir bin ich vollkommen da. Gleichzeitig vollkommen weg, zerstreut. Kann nicht finden, suche nicht mehr.


Es ist immer nur die Angst vor Neuem, vor Veränderungen, vor zu großen Schritten. Vor dem Alleinsein, der Einsamkeit.

Aber das kann doch nicht alles sein, das kann doch nicht mein Beweggrund sein?


Gerade fühle ich fern von allen Welten, die ich je gespürt habe.

Schwerer Kopf, schwere Glieder, meine Augen schmerzen, meine Brust will explodieren, vor Schmerz.


Photobucket


Und ich habe nun mal diesen scheiß Blog, auf dem ich veröffentliche, was mir gerade durch den Kopf schwirrt, mich bewegt. Viel mehr Ernsthaftigkeit erwarte ich auch nicht. Wir sind alle lächerlich klein und lächerlich gefangen in unseren Gefühlen. Wenn wir schon mal so weit sind, sind wir ziemlich weit. Viel weiter können all unsere Erkenntnisse gar nicht führen.

Vielleicht ist es besser, so nicht zu denken. Sich ernst zu nehmen, sehr ernst, zu ernst, seine Gefühle nie unter Wert zu verkaufen.

Aber jetzt bin ich an diesem Punkt in meinem Leben (irgendwie so versuchen es die meisten Menschen ja auszudrücken, wenn sie etwas Unbekanntes spüren, dass sie resignieren lässt und anders betrachten lehrt), an dem zu viele Menschen zu wenig auf mich reagieren, reagiert haben, zu lange, zu viel, und ich zu viel das Gefühl habe, hatte, zu viel zu fühlen.

Denn letztendlich ist das alles egal, es spielt keine Rolle, nie hat es eine Rolle gespielt, nie wird es eine spielen. Am Ende sind wir alle allein. Egal ob wir Eltern haben, verheiratet sind, Kinder.


Wir versuchen uns zu viel und zu oft die Menschen warmzuhalten. Wie Fertiggerichte, die wir dann nur noch zum Aufwärmen in die Mikrowelle stellen müssen. Oder die Menschen, die als Rest übrig bleiben, die Reste von gestern, die wir wieder erhitzen, um noch Nutzen daraus zu schlagen. Und am Ende sind wir alle allein.


Wenn wir nicht zusammen leben, sterben wir allein.

Und egal, egal wie oft es schön war und man all den Schmerz vergessen, vergeben konnte.

Und es gibt nichts, was uns die Aufgabe, die Pflicht, das Unausweichliche nimmt, uns mit uns selbst auseinander zu setzen.

Am Ende sind wir alle allein.



Photobucket



Das alles ist keine Wut, da steckt kaum noch Kraft hinter.

Es hat auch nichts mehr mit Erwartungen zu tun.

Es ist nur noch Enttäuschung, Enttäuschung von den Menschen, von sich selbst, den anderen, den Geliebten, den weniger Geliebten. Enttäuschung vom Leben. Enttäuschung an der Realität. Und die Erkenntnis, dass nichts das ändern kann. Dass genau das alle Leben nennen, sich aber etwas anderes vormachen.

Keine Ahnung ob da noch Hoffnung ist, Offenheit. Der Wunsch, den einen Menschen zu finden. Die große Liebe. Die wahre Liebe. Keine Ahnung, ob der je wieder aufflammen kann. Aber ich denke, dieser Wunsch ist alles, was ich habe, er beinhaltet alles, was Leben für mich lebenswert macht. Deswegen sehe ich keinen Sinn mehr.


Photobucket

(Fotos via weheartit)


Mittwoch, 20. Oktober 2010

current mood


Photobucket

I don't wanna be a broken hearted girl. Ich bin ein freier Mensch und ich möchte machen, wonach ich mich fühle, fliegen und mich weiß weich geborgen fühlen. Ich will niemandem weh tun und rücksichtslos sein, aber es ist an der Zeit, mich selbst an erster Stelle zu sehen und die Bedürfnisse keines Menschen über meine eigenen zu stellen. Ich muss lernen, mit Einsamkeit umzugehen und zu akzeptieren, dass sie zum Leben genauso dazugehört wie Fröhlichkeit, Liebe, Euphorie. Ich mag traurige Musik hören und schreiben, fühlen, sehnsuchtsvoll nach vorne blicken und manchmal auch in vergangene Zeiten. Ich kann gut gefühlvoll schreiben. Ich lebe für meine Gefühle, sie bestimmen mein Leben und machen mich kaputt, geben mir Kraft, führen mich, immer. Lernen, sich zu lieben. Aufnahmebereit zu sein.
Ein Freund aus alten Zeiten in meiner Heimatstadt schrieb: >>Aus Hannover... und bloggst... Werde da mal reinlesen... ist auf den ersten Blick der Bewusstseinsstrom einer jungen Frau im Trubel von Lebensbildern. Wie's Dir geht, erklärst Du da ja fast in Buchform (...)<<.
Ich will nicht mehr, ich mag nicht mehr. Ich will wachsen, wachsen, endlich wachsen.
Dann hol mich zurück auf den Boden. Mach mich klein.

Sonntag, 17. Oktober 2010

switch your head off


Tulpenstreuselmeere, bunte Kratzer auf der Haut, Fingernägel, die nach Marmor schmecken, kalt und hart und Graskrümmel auf dem Bettlaken. Ich mag nicht, ich mag. Es schmeckt nach allen vier Jahreszeiten zusammen und eine fünfte erfinde ich auch, morgen. Zufriedenheit, Erfüllung.

Das einzige Geräusch, das den Raum erfüllte, war das kontinuierliche Knacken der Pistazienschalen, das ich mit meinen Händen erzeugte. Mehr nahm ich nicht wahr und Musik wollte ich nicht. Denn Musik erzeugt unnatürliche Gefühle, Euphorie und Traurigkeit, ich wollte nur ich sein.


Ich sah ihn das letzte Mal an diesem Morgen, an dem wir den geschmolzenen Schnee aus den Tassen tranken, weil die Leitungen eingefroren waren und wir uns in der Hütte verschanzt hatten. Dies ist die Geschichte von einem Leben, das ich will, nie haben werde.


Mein Stimmungsring sagt nur unstimmige Sachen. Ich brauche Farbe, ich will bunt sein. Ich werde nicht malen, nicht weinen, nicht lesen, ich werde nicht tanzen, lieben, küssen, ficken. Ich möchte ich sein. Nur ich. Jetzt. Und ich werfe den Stimmungsring in die Ecke. Und bin frei.


Photobucket



Tausend Anfänge, die nie ein Ende finden wollen.

(Bild via weheartit)



Mittwoch, 13. Oktober 2010

feeling defined by one's disorders.


Photobucket

I'm me.
I am. Me. Am I. I. Am. Me. Am I me? I am.

Photobucket

Past: Die Langeweile treibt mich zur Traurigkeit und ich langweile mir vor Traurigkeit.
Present: Fülle. Kraft. Ganzheit.
Es kommt, wie es kommt.


Freitag, 8. Oktober 2010

viele zeilen, ein meer.


Meine Probleme sind nichtig. Mein Leben ist kein Drehbuch, nur ein Schauspiel, manchmal. Kein Roman, wird es nie werden. Ich drehe mich um, meine Bettdecke und mein T-Shirt, ich mag meinen Geruch nicht mehr. Ich starre an die kahle Decke, die über 2 Meter 50 von mir entfernt ist. Risse in der Ecke, Flecken an der Wand. Ich will einen Kleiderschrank und bin oberflächlich. Ich mag das. Ich mag meine Kleidung wechseln und dann heiß duschen, bis ich wieder ganz schummrig müde ins Bett falle. Eine Badewanne habe ich ja nicht. Davon träume ich nur manchmal, oder von einem Pool in meiner Zimmerecke. Sowieso, ich möchte alles, was ich brauche, in meinen zwei Zimmern haben. Dann kann ich mich dort für den Rest der Welt, deren Teil ich miterleben darf, verstecken und muss nie wieder Rollen spielen und funktionieren. Dabei mag ich viele Rollen, die ich spiele. Richtig gerne sogar. Ich mag es, Erwartungen zu entsprechen und zu widersprechen manchmal auch. Viele Rollen mag ich gar nicht, weil ich da nicht richtig reinwachsen will und es einfach nicht zu passen scheint. Es ist anstrengend, wenn man sich nicht verstanden fühlt und in eine andere, zu große oder zu kleine Hülle gedrückt wird. Die Rolle der Mitbewohnerin ist oft sehr anstrengend, weil ich mich zuhause gerne zurückziehe, verkrieche, nicht funktionieren will, nicht nachdenken will über Äußeres, nicht nett sein will. Ich bin ein Einzelgänger. Oder es sind nicht die Menschen, die mir gut tun, die dann um mich herum leben, wenn ich so fühle. Ich weiß das alles nicht und vielleicht will ich es ja nicht einmal jemals herausfinden.

Die Kerzen brennen, werfen Schatten, blasen kitschige Sätze in meinen Kopf. Mir wird vorgeworfen, dass ich immerzu Kerzen anmachen will und gar nicht ohne sein mag. Dass ich immer wieder aufspringe, Momente zerstöre, mich losreiße. Nur um Kerzen anzuzünden und zurechtzurücken und alles in schönes Licht zu hüllen und schöne Lichtspiele an die Wand werfen zu lassen. Ich mag das. So bin ich.

Ich fange gerade an, mich zu entspannen, als mich wieder irgendetwas aus der Bahn wirft. Ich mag keine übertriebenen Wortspiele. Ich denke zu viel und zu durchschaubar, denke ich oft. Denke ich viel. Ich hasse durchschaubar sein. Ja, nichts hasse ich mehr. Ich mag Aufmerksamkeit. Und fange an, mich zu hassen, sobald ich sie genieße. Ich hasse Selbstsucht. Selbstmitleid. Leute, die immer nur wehleidig und schlecht drauf sind und sich nicht selbst zu helfen wissen. Die hasse ich nicht. Aber die will ich nicht in meinem Leben.
Vielleicht weil ich viel zu viel von mir selbst in ihnen sehe, und das mag man halt dann nicht.
Nach Berlin will ich. Immer noch. Dort leben, wohnen, leben, wohnst du schon oder... Ist doch egal, denn jetzt bin ich hier und es gehört wohl zu mir, dass ich immer fort will, immer träume, mich wegträume. Illusionen, denen ich mich hingebe. Meine Beziehung ist durch eine Illusion, durch mein Träumen, ins Leben gerufen worden. So lebe ich. So liebe ich. Enttäuscht an der Realität, das passiert minütlich.

Jetzt bin ich weniger kontrolliert. Nicht so steif. Einfach locker. Bin es wohl doch nicht, denn ich denke darüber nach, ob ich es wirklich bin. Trotzdem, irgendwie ist da ein Fortschritt zu erkennen.

Dienstag, 5. Oktober 2010

wir


Photobucket

Was ich mal loswerden muss: Mein Freund ist der beste der Welt. So in etwa fühle ich. Ich träume fast jede Nacht von ihm und endlich sind es keine Alpträume mehr, in denen er mit drei Männern in meiner Wohnung fremdgeht. Und so ähnlich. Tagsüber, in der Wirklichkeit, ist er auch kein Alptraum. Ich meckere viel und habe die höchsten Erwartungen und Ansprüche der Welt vermutlich (selbst die seiner Mutter an ihn sind um mindestens drei Staubkörner geringer), aber dann schafft er es trotz meiner Negativität immer wieder, mich zu überraschen. Dann bringt er mir morgens Frühstück ans Bett: Rotwein, Kohlrabi und Müsli mit Apfel-Birnen-Schmaus-Häubchen, worüber ich mich wundere. Und wir machen Fotosessions für seinen Kunstunterricht, bei denen ich eigentlich nur genervt bin. Obwohl er auf Bauwägen klettert, Pelzjacken trägt, ich ihn manchmal sogar schminken darf. Aber ich muss es mal loswerden: Du bist der beste Freund, du bist mein bester Freund.

Photobucket

Und er hat mal nackt für mich Tomatensoße gekocht, so wie seine Tante, die auf Sizilien lebt und vier Stunden an ihrem Herd herumköchelt. Das wäre dann aber doch zu lang und kalt für ihn gewesen, er war ja schließlich nackt.

Montag, 4. Oktober 2010

Don't be depressed for more than a day.

Letztens ein Wochenende Berlin und der Besuch des Kunsthauses Tacheles.

Kreativität ist das konstruktive In-Beziehung-Setzen von Widersprüchen, das systematische Suchen nach gemeinsamen Nennern, die Neukombination von bekannten, aber noch nicht miteinander verknüpften Denkelementen (nach Wack, Detlinger, Grothoff).

Image and video hosting by TinyPic

Image and video hosting by TinyPic

Image and video hosting by TinyPic

Image Hosted by ImageShack.us

Photobucket

Photobucket

Photobucket

Photobucket

Photobucket

Photobucket

Photobucket


Image and video hosting by TinyPic

Image and video hosting by TinyPic

Photobucket

Photobucket

Photobucket

Photobucket

Das Tacheles ist wohl schon lange kein Geheimtipp mehr in Berlin. Und eine Berlinern hat mir gesteckt, dass es früher viel viel besser war. Als die Menschen noch weniger Geldsorgen hatten und deswegen nicht so auf Kommerz achten mussten.
Aber Kunst bleibt Kunst und ich hätte mich dort tagelang aufhalten können.