Sometimes I wish I had the power to make myself invisible.
I like days in my bed. But when can I have one of those lonely-days?
I like dreaming.
Ich lebe vom Träumen.
Ich will fort, fern.
Jetzt träume ich von Berlin, seit Tagen. Möchte in Friedrichshain wohnen und jedes Wochenende, Samstag, im Berghain tanzen. Und Freitags, stundenlanges Abhängen in der Panoramabar, Beobachten der Leute, der kranken Masse, dazugehören und drüber nachdenken.
Dafür wird mein ganzes Freizeitgeld draufgehen und manchmal werde ich dann tagelang nur diese Chinatütensuppen löffeln, um für ein kaputtes Szenenleben zu sparen. In den Spätis kaufe ich in schlaflosen Nächten Milch für Milch-mit-Honig und an den Sonntagen treffe ich Natascha zum Kaffeetrinken oder verkrieche mich den ganzen Tag im Bett. Dann lerne ich Nora Clara endlich kennen, in einem der Cafés an der Oranienstraße, und ich schreibe hier so Sachen wie Nora und ich haben gerade festgestellt, dass man sich in dieser Stadt, die eigentlich aus vielen kleinen Städten besteht, nie zuhause fühlen wird, weil man hier nichts je so kennen wird wie seine Westentasche. Und natürlich war uns das beiden klar.
Und manchmal bleiben Träume Träume und manchmal wird auch mehr aus ihnen. Oder mehr ist dann weniger, das geht ja auch.
Ich lese oft diese Bücher der Berliner Autoren, Frühling und so und Axolotl Roadkill und Strobo von Airen, das regt mich zum Träumen von einem fernen Leben an, in das ich mit dem Umzug von Münster nach Hannover einen kleinen Schritt gewagt haben könnte. Ich mag keine Studiengebühren zahlen, mag frei sein, frei in der Illusion, denn eigentlich werde ich von tausend kulturellen Einflüssen beeinflusst und kann dort wohl möglich weniger frei sein als überall sonst. Und dennoch, für mich steckt hinter dieser Stadt die Macht der Möglichkeiten.
Es ist alles so simpel, ich ticke fast billiger als ein Wecker, nur dass ich vielleicht nie aufwache.
Weil es auch gar keinen Grund dafür gibt.
Und alle Surrealisten waren Großstädter, im Paris der 20er und 30er Jahre. Gerade, in der Kunst und Psychoanalyse Vorlesung, Magritte, Inbegriff der künstlerischen Empfindlichkeiten, bei ihm sind alle Menschen Mutanten, Wesen, die andere Daseins- und Wirklichkeitsformen anstreben. „Der große Krieg“, Mann in Anzug mit grünem Apfel vor Gesicht. Hier entsteht das Gefühl der Abwertung. Magritte will die Fremdheit verdrängen, die Gesichter verschwinden in der Großstadt, man wird Teil eines Systems, welches darauf ausgerichtet ist, unbeschadet von A nach B kommen zu können. Aber in diesem Gefüge muss man fremd bleiben, Gesicht verdrängen, weil man sonst eben nicht hineinpasst, ausgesondert wird ("Man muss einen Apfel vor dem Gesicht tragen, poetisch vollendet gesagt", so die Dozentin).
Stereotype Anonymität.
Der moderne Mensch wird unter dem Einfluss der Großstadt zu einer anderen Spezies.
1903, „Die Großstädte und das Geistesleben“: Großstadt ist da, wo der Mensch immer wieder aus seiner Individualität gerissen wird und sich mit dem, was um ihn herum geschieht, arrangieren muss...
Fotos via wehearit
ich kenn das, ich wollte und will immer nach berlin. grad hildesheim erscheint einem manchmal nichts dagegen (diverse parties beweisen aber anderes...). wie auch immer, ich glaube, du bist im selben seminar wie ich :D
AntwortenLöschenirgendwie,ja irgendwie fasziniert mich das
AntwortenLöschendu hast kunst als nebenfach und sitzt auch in der psychoanalyse?
AntwortenLöschenneee. soziotheoretische grundbegriffe für die eriehungswissenschaft =)
AntwortenLöschenstrange. ich lese deinen eintrag, denke an die surrealisten und erfahre jetzt, dass du in der selben vorlesung wie ich saßt (und scheinbar noch jemand) ;).
AntwortenLöschenirgendwie beeindruckend
AntwortenLöschenbin ein mädchen der kulturwissenschaften und ästhetischen praxis und nun bin ich vollends neugierig, was du dort studierst! :)
AntwortenLöschennun. ich habe tatsächlich einen pony ;). leider sitze ich momentan, von dem was du aufgezählt hast, lediglich in der kunst und psychoanalyse, was sich dann aber nächstes semester ändern wird, denn, du hast recht, es ist schon sehr interessant. wie auch immer, ich werde nächsten montag auf jeden fall die augen offenhalten! und ich mag deine fächerkombination, hatte auch mal überlegt eben jene zu studieren.
AntwortenLöschenwelche? bezüglich hildesheim?
AntwortenLöschenAnfang Juni kann/ muss man sich bewerben. Also habe ich da noch ein bisschen Zeit.
AntwortenLöschenIch werde einfach sehen, ob ich angenommen werde ;-)
Aber erzähl mir auch von dir, Nora!
dieser traum wird wahr!
AntwortenLöschenOh, Friedrichshain wäre eine wunderbare Wahl. Mal kein Hipster-Indie-Whatever, der nach kreuzberg oder Prenz'lberg will. Friedrichshain ist wunderbar, da bin ich aufgewachsen. Très sympathique!
AntwortenLöschennimm mich mit, fort, fern, weg
AntwortenLöschenAber verdrehen ist doch nicht gut? Du bist kein Mensch, der sich verdrehen muss, in meinen Augen.
AntwortenLöschenFür kreatives Schreiben muss ich mich mit Lebenslauf und Schriftproben (10-20 Seiten aus allen Bereichen) auf eine Zulassungsprüfung bewerben.
Ich weiß nicht, was für Texte ich nehme. Sicherlich ein Mischmasch aus schon vorhandenem und neuem. Mal sehen.
Die Zulassungsprüfung ist dann nur die Musterung der Texte, ein Gespräch darüber und ein Gespräch über einen literarischen Text der Gegenwart. So stehts da zumindest.
Abistress geht. Ich habe nur keine Lust auf manche Fächer. Ich habe viel zu viel gewählt, aber ich will das eigentlich durchziehen. Ich finde mich nur in meinen Leistungskursen wieder. Und in Philosophie. Alles andere ist mehr Qual, aber kein Stress.
und ich kann mich in deinen worten einfach nur wiederfinden, obwohl ich mir doch sonst selbst immer so verloren erscheine.
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