Es ist alles so hektisch und ich mag allein sein, um Ruhe zu finden. Doch plötzlich mag ich dich an meiner Seite wissen, dich fühlen, wie du neben mir liegst, sicher sein. Nur dass ich keine Kraft mehr habe, deiner gebündelten Energie gerecht zu werden. Und Zeit gibt es eh keine. Deswegen ja die Hektik. Ich hätte gerne ein Zuhause, ein Zuhause in dem nur ich ich bin und sonst niemand. In dem alles ist, was mir wichtig ist. Und das Telefon mit den Nummern meiner Eltern. Und deiner, ab du magst gerade nicht reden und eigentlich ist das ja auch gut, denn manchmal merke ich wie viel wir voneinander verlangen und wie sehr wir den anderen einnehmen. In diesem Zuhause gibt es eine gemütliche Wohnküche mit einer richtigen Küchenzeile und dem schönen, großen Küchentisch mit den Gabeleinstichen aus meiner Kindheit ("Ich habe Hunger, Mama", schreie ich vor Wut und haue mit der Gabel in das Holz). Ein Kräuterbeet auf der Fensterbank und dem Schaltplattenspieler auf der Kommode. Und ein Bad, mit Badewanne, Kerzen und Pflanzen auf dem Wannenrand. Einem Spiegel und rundherum stehen meine vielen Cremetiegel, Wässerchen und Farbpuders verteilt. Kuschelige Handtücher, in die ich mich drücke, wenn ich aus dem Wannenwasser steige. Dann stolpere ich in mein geräumiges Schlafzimmer, in dem das Bett der Mittelpunkt ist. Ein größeres Bett als mein jetziges, mit vielen vielen Kissen und einem Baldachin und Büchern am Fußende. Davor steht eine Recamiere und ein Teppich, auf den man sich kuscheln mag. Im Flur dann der praktische Kleiderschrank. Und vielleicht auch ein Haustier? Ach nein, eigentlich nur meinen Freund, der mich oft besucht und sich freut, weil wir auch in der Woche um 2 Uhr nachts noch mit dem Geschirr klappern dürfen.
Aber alles hat zwei Seiten, Enden, wie auch immer.
Der Text ist sehr schön geschrieben....strahlt ein bisschen Trauer aus, aber schön.
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