Ab morgen berichte ich euch dann aus dem schönen Ort
Linden in Hannover.
Es ist alles völlig anders gekommen als ich dachte und als ich so sehr gehofft habe. Aber eigentlich glaube ich dass es besser denn je sein wird.
Ich bin ich ohne dich.
Samstag ziehe ich dann also endlich um. Nach vielem Zweifeln habe ich mich dafür entschieden. Ich will den Traum von diesem Leben in dieser Stadt nicht aufgeben, wenn das Leben auch nicht mit dem Menschen sein wird, den ich mir so sehr gewünscht hatte. Langsam beginne ich zu verstehen, dass ich all das, was wir hatten, nicht aufgeben muss. Die Erinnerungen bleiben, auch wenn sie weh tun. Nie werde ich vergessen. Ich habe gedacht, ich könnte nie wieder so glücklich sein und nie wieder ich sein. Weil nur dieser Mensch mir die Möglichkeit gibt, so zu sein, wie ich bin.
Aber ich weiß, das ist nicht so. Ich kann lachen und mich freuen und ich werde bald wieder glücklich sein. Und erst jetzt wird mir klar, wie viel ich verziehen habe und nicht hätte verzeihen dürfen. Aus Traurigkeit wurden leere Tränen, jetzt ist es einfach nur Wut und bald wird es Gleichgültigkeit sein. Ich habe zunehmend das Gefühl, dass ich gar nicht mehr um den Menschen trauere, der aus meinem Leben geht, sondern vielmehr um die glücklichen Momente, um das gute Gefühl zu wissen, dass da jemand ist.
Aber am Ende war da niemand mehr und wenn das so ist, einfach so, dann will ich auch nicht, dass der Mensch zurückkommt.
Ich war so durcheinander, dass ich gar nicht mehr wusste, was eigentlich passiert ist. Ich wusste nur noch, dass ich nicht aufhören konnte, zu schreien und nicht einmal gemerkt habe, dass meine Mom mich schlug, damit ich wieder zu mir komme. Noch nie hatte ich so viel Angst und wurde so verletzt.
Ich werde jemanden finden, der mich zu schätzen weiß und dessen Liebe ich mir sicher sein darf. Daran glaube ich. Weil ich ganz stark lieben kann, das weiß ich jetzt.